Soziale Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, (Ernährungs-)Armut
Arbeit ist ein zentraler Teilhabemodus in unserer Gesellschaft. Ob und in welcher Form man an Erwerbsarbeit teilhaben darf, entscheidet zu großen Teilen über unseren Status in der Gesellschaft und über unsere Chancen zur persönlichen Entwicklung. Erwerbsarbeit strukturiert unsere Lebensläufe und ist weiterhin die Basis gesellschaftlicher Sicherungssysteme. Viele Dimensionen sozialer Ungleichheit – ob Einkommen, Bildung oder Geschlecht – verfestigen und verschärfen sich in und durch Erwerbarbeit. Wer sich also mit Arbeit beschäftigt, beschäftigt sich zwangsläufig auch mit sozialer Ungleichheit.
Angesichts aktueller Veränderungen wird immer deutlicher, dass eine arbeitssoziologische Perspektive nicht ohne den Blick auf soziale Ungleichheit auskommt: Prekäre Arbeitsverhältnisse nehmen zu, die Entgrenzung von Arbeit und Leben wird für immer mehr Beschäftigte spürbar, viele Menschen sind dauerhaft ausgeschlossen von Erwerbsarbeit und unsere wohlfahrtstaatlichen Sicherungssysteme scheinen durch Erwerbsarbeit nicht mehr ausreichend gesichert.
Mit der Perspektive des Arbeitsvermögens forsche ich daher seit einigen Jahren zur Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen. Aktuelle Publikationen auf Basis eines qualitativen Panels zur Langzeit-Arbeitslosigkeit zeigen die Bedeutung organisationalen Arbeitsvermögens für eine dauerhafte Integration in Erwerbsarbeit. Seit meiner Habilitation beschäftige ich mich – zunehmend auch in internationalen Zusammenhängen – mit Fragen alimentärer Teilhabe und Ernährungsarmut, einem in Deutschland noch weitgehend unterschätzten Phänomen.
Hier können Sie sich alle meine Veröffentlichungen zu diesem Schwerpunkt anzeigen lassen